Als Chen Kuen Lee Anfang der 1930er-Jahre in Berlin Architektur studierte, traf er auf Ernst Boerschmann, Honorarprofessor für Ostasiatische Baukunst an der Technischen Hochschule in Berlin. Als Hugo Häring und Hans Scharoun Anfang der 1940er-Jahre Interesse an der traditionellen chinesischen Architektur zeigten, bekam Boerschmanns Werk für Lee eine neue Bedeutung: Er wurde sein Assistent und arbeitete über Jahre an einer Dissertation zum traditionellen Urbanismus in China. In einem interkulturellen Dialog verhandelte er den Begriff der Landschaft auf unterschiedlichen Ebenen: die Topographie, die er in Plateaus und Plattformen übereinander schichtete; das Dach, das er als Faltwerk über die Räume spannte; die Integration von Garten und Bauwerk; sowie der „Schachtelraum“, den er in einen Bewegungsraum auflöste.
Im Kontext der Ausstellung: Hauslandschaften